Der Spychergrabewald liegt inmitten der Emmentaler Hügellandschaft und des Naturschutzgebietes Napf, unweit von Langnau entfernt. Stolze Besitzerin dieses knapp zwei Hektaren grossen Waldstücks ist seit Kurzem die Vögeli AG. Sie hat sich zu ihrem 111-jährigen Jubiläum selbst ein Geschenk gemacht und den Spychergrabewald erworben. Nun handelt es sich bei einem Wald ja nicht gerade um ein alltägliches Geschenk, doch für die beiden Geschäftsführer der Vögeli AG, Markus und Renato Vögeli, hat Wald in mehrfacher Hinsicht eine besondere Bedeutung. «Wald ist für uns als Druckerei ein wichtiger Rohstofflieferant» erzählt Renato Vögeli. «Papier und Karton bestehen hauptsächlich aus Holz, ohne Wald könnten wir unser Handwerk nicht ausüben.» Wald bedeutet für die beiden Brüder aber auch Heimat, denn die charakteristische Hügellandschaft des Emmentals ist weitgehend mit Wald bedeckt. «Wald gehört zum Emmental und ist für einen Emmentaler der Inbegriff von Natur», beschreibt es Renato Vögeli. Und nicht zuletzt ist der Wald für Markus und Renato Vögeli Erholungsraum. Beide verbringen einen grossen Teil ihrer Freizeit im Wald, sei es beim Wandern, Biken, Bräteln oder, um mit ihren Kindern die Natur zu entdecken. Insgesamt wird der Wert des Waldes aus Sicht der beiden unterschätzt, wenn man bedenke, was der Wald für die Gesellschaft leiste. Aus diesem Grund haben sie sich entschieden, Waldbesitzer zu werden.
Suche nachdem passenden Waldstück
Doch wie wird man heutzutage Waldbesitzer? Ganz einfach, nämlich per Inserat: «Unter dem Titel «Zu kaufen gesucht: Wald» haben wir im Anzeiger Oberes Emmental ein Inserat geschaltet», erzählt Renato Vögeli. Daraufhin hätten sich einige Personen gemeldet, die ihre Waldstücke zum Verkauf anboten. Dabei handelte es sich in erster Linie um Waldstücke, die an exponierten, beziehungsweise sehr steilen Lagen liegen – an Orten also, an denen der Wald kaum Ertrag abwirft, da er schlicht nicht zugänglich oder zu steil zum Holzen ist. Es waren genau solche Waldstücke, wie sie Renato und Markus gesucht haben, denn für die beiden Brüder steht die Nutzung des Waldstücks nicht im Vordergrund. Vielmehr wollen sie der Natur ein – wenn auch kleines – Stück zurückgeben und das erworbene Waldstück weitgehend seiner eigenen Entwicklung überlassen.
Ein Förster übernimmt die notwendigsten Arbeiten, ansonsten soll das Wald- stück der Natur gehören und Lebensraum für die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten bieten.
Der Spychergrabewald hat für die Vögeli AG denn auch mehr ideellen Wert, oder wie es Renato ausdrückt: «Genau wie der Wald lebensnotwendige Werte für unsere Gesellschaft generiert, ist es das Ziel der Vögeli AG, Werte für eine positive Zukunft zu schaffen.»
Unterwegs rund um den Vögeli-Wald
Rund um den Spychergrabewald lässt sich so einiges erleben – die beiden Waldbesitzer, Renato und Markus Vögeli, geben Tipps zu Ausflügen und genussvollen Wanderpausen in der Nähe des Vögeli-Waldes.
Höhenwanderung mit Panoramablick oder abenteuerliche Biketouren
Die Lüderenalp ist der perfekte Ausgangspunkt für Touren aller Art, sei es zu Fuss oder mit dem (E-) Bike. Eine spektakuläre Aussicht auf die Alpenkette und den Jura bietet zum Beispiel die vierstündige Panoramawanderung von der Lüderenalp auf den Napf. Wer lieber mit dem Bike unterwegs ist, kann in Langnau zu einer Rund- tour über die Lüderenalp und die Hohmatt starten. Unterwegs wartet auch da ein wunderbarer Blick auf das Alpenpanorama. Die «Lüdere-Rundi» eignet sich für alle, die mit dem E-Bike unterwegs sind. Auf dieser «Hügu-Himu»-Rundstrecke warten Geheimwege, eine rauschende Abfahrt und ein grossartiger Weitblick in die Hügellandschaft des Emmentals.
Für gemütliche Wanderpausen
Wer im «Steigärtli» einkehrt, geniesst neben selbst-gebackenem Kuchen die Aussicht auf die Hügellandschaft des Emmentals. Das sympathische «Bäsebeizli» bietet eine kleine Auswahl an Süssem oder Salzigem mit Selbstbedienung.
Selbstverständlich kann auch der Rucksack mit Ämmitaler Spezialitäten gefüllt werden. Der «Hagu-Hans-Chäs», das «Schnouserli» und das «Luftibus-Bier» sorgen für genuss- volle Pausen unterwegs.
Neue Energie lässt sich auf der längsten Sitzbank aus einem einzigen Stamm tanken. Ganze 38 Meter lang ist sie und steht beim Hotel Bärnsicht auf der Lüderenalp. Sie lädt zum Ausruhen, Plaudern und Geniessen ein.
Die Geheimnisse des Waldes entdecken
Wer die Geheimnisse des Waldes entdecken möchte, ist auf dem Waldlehrpfad am richtigen Ort. Neugierige erfahren dort, was ein Plenterwald ist, oder wie viele Fliegenlarven in nur gerade 30 Zentimeter Waldboden leben. Der Rundgang startet in Langnau und dauert 1,5 Stunden. Beim Start wartet für die Kleinen ein grosser Spielplatz, für das Picknick unterwegs hat es eine Brätlistelle mit Holzvorrat.
Quelle: Vögeli AG